

Siebte Story - Ukraine Boys
Marcels Beziehung zu seinem ersten Daddy hat schon in einem Blutbad geendet und sein Bro hat sich für einen Anderen entschieden, also hält ihn nichts mehr zuhause. In der Ukraine kann Mann auf andere Gedanken kommen, da werden Männer gebraucht, besonders solche, die nicht zum ersten Mal eine Waffe in die Hand nehmen. Aber im Krieg braucht Mann vor allem einen Buddy. Marcel trifft Vince und Vince trifft nicht nur auf über tausend Meter ins Ziel, sondern auch direkt in Marcels Herz...
Handlung und Helden dieser Story sind frei erfunden. Wer sich in einem wieder erkennt, darf sich gern geehrt fühlen. Diese Story ist in Slang-Deutsch geschrieben, so wie Mann spricht. Sie enthält detaillierte Schilderungen von schwulem Sex und brutaler Gewalt. Wer das nicht lesen will, soll's lassen!
Leseprobe
Erster Teil - Marcel
1 – Montag Morgen
Willste das wirklich machen, Bro? … Wir können jetzt auch einfach zum Wagen zurück gehen und nach Hause fahren. Und dann nie wieder drüber reden! Versprochen...
Kay fragt mich jetzt bestimmt zum hundertsten Mal, ob ich das wirklich machen will. Spätestens seit 'm zehnten Mal verdreh ich dabei genervt die Augen...
Jo, will ich!
Ich will nich nur, ich kann nich anders! Stevie schaut mich wieder so komisch an, so wie immer, wenn Kay mich fragt, ob ich das wirklich will. Ich...
An Gleis Dreizehn bitte Vorsicht bei der Einfahrt des Zuges!
Jetzt isses soweit! Ich will meine Bros nochmal in ne Arme nehmen, als Kay mich grade ziemlich gequält angrinst. Er schaut sich um, ob uns einer beobachtet, aber die Leute um uns rum starren nur auffe Anzeigetafeln, auf ihre Handys oder am Gleis lang in ne Richtung, aus der der Zug gleich kommen muss. Kay zieht Tina aus seiner Kimme und hält se mir hin, dabei drehta sich so, dass keiner sehen kann, wassa mir an nen Bauch drückt, auch wenn jetzt einer zu uns rüber schauen würde.
Nimm se mit! Mir hat se Glück gebracht, also wird se dir auch Glück bringen...
Ich bin ziemlich erstaunt!
Äh... und du?
Stevie grinst jetzt auch mal wieder, legt seine linke Hand auf meine Schulter und zieht sich mitta rechten Theo aussa Kimme. Checkt auch nochmal links und rechts, dass sich keiner für uns intressiert, dann drückta nen Knutscher auf 'n Lauf und schiebt sich Theo gleich wieder zwischen die Arschbacken.
Ich und Theo passen auf Kay auf, weißte doch!
Jetzt spür ich auch 'n phättes Grinsen auf meiner Fresse.
Jo, weiß ich. Verdammt gut weiß ich das!
Ich nehm Kay Tina aussa Hand, schau mich auch nochmal um, dann fummel ich se mir hinten in meine Tarnfleckhose rein und schieb se zwischen meine Arschbacken. Genieß 's geile Feeling und zieh meine Bomberjacke wieder drüber.
Die brauchste ja auch noch! Is ja 'n andres Kaliber als das von na Kaschi...
Ich spür grad mal wieder, wie schwer mein Rucksack auf meinem Rücken is, als Kay in ne Außentaschen von seiner Bomber greift und mir vier volle Magazine hin hält. Ich versuch, se so unauffällig in nen Taschen meiner Bomber verschwinden zu lassen, wie er se raus gezogen hat. Wenna schon meint, dass ich seine Knarre mitnehmen soll, hätta se mir ja auch schon im Wagen geben können. Und ich will mal wieder drüber kichern, dass Kays X-Five Tina heißt und Stevies heißt Theo, aber ich versuch's mir zu verkneifen. Scheiß drauf, Tina is jetzt meine!
Der Zug fährt ein und die Bremsen quietschen, dass ich glaub, mir fallen gleich die Ohren ab! Ich nehm meine Bros in ne Arme, leg einen Arm um Stevie und 'n andern um Kay. Spür erst Kays Zunge, wie se sich durch meine Lippen durch drückt und mit meiner spielt, dann kommt Stevies Zunge auch dazu. Werd auch gleich wieder geil, aber den Abschiedsfick haben wa ja schon zur allgemeinen Befriedigung hinter uns gebracht. Meine Bros... meine Daddys! Ich lieb se echt, deshalb hab ich auch noch Kays Geburtstagsparty zu seinem neunndreißigsten gestern abgewartet, sonst wär ich schon eher los. Seine Geburtstagsparty war auch meine Abschiedsparty. Aber Timo is nich gekommen! Er meinte, das wär nich so cool, hatta am Handy gesagt. Sein Kerl wollte das wohl nich. Timo...
Die Leute drängeln sich vor 'n Türen und einer rempelt meinen Rucksack an, reißt mich 'n Stück zur Seite, so dass die Zungen meiner Bros aus meiner Fresse rutschen. Ich werd verdammt sauer und hätt Bock, dem Typen dafür gleich ne Kugel zu verpassen! Will mir schon an nen Arsch greifen und Tina ziehen, aber ich weiß gar nich genau, welcher 's war. Scheiß drauf, Kay und Stevie grinsen mich wieder an.
Pass auf dich auf! Und komm heil wieder!
Immer 'n Kopp einziehen, Bro!
Jo, mach ich! Ciao, Männers!
Ich wink nochmal, aber jetzt muss ich mich umdrehen und auch zusehen, dass ich in nen Zug komm. Bin auch ganz froh drum, dasses endlich los geht. Ich lieb se ja, so wie 'n Sohn seine Daddys nur lieben kann, die 'n erst vor 'n paar Monaten bei sich aufgenommen haben. Aber Kay hat eben wieder diesen Ausdruck in seiner hübschen Fresse gehabt, so als wenna noch Ruf an, wenn de da bist! oder so 'n Scheiß sagen will...
Der Zug is nich besonders voll, die Platzreservierung hätt ich mir wohl sparen können. Aber dann muss ich wieder grinsen, als mir Stevies Lieblingsspruch Kohle spielt für uns keine Rolle! einfällt. Und so werd ich auch genug Platz für meinen phätten Rucksack haben. Kann 'n neben mich auf 'n Sitz stellen und muss 'n nich oben in ne Gepäckablage wuppen. Könnt sein, dass dann wieder 'n Reißverschluss aufgeht, so voll, wie ich 'n gepackt hab. Und was da drin is, soll besser keiner sehen...
Ich schleich der Omma mit ihrem Riesen-Trolley durch 'n engen Gang hinterher. An jeder Sitzreihe verhakt se'n und muss dran rum zerren, bisse 'n wieder frei hat. Dabei schau ich jedesmal aus 'm Fenster und seh Kay und Stevie, wie se auf 'm Bahnsteig neben dem Zug hergehen, zu mir rein schauen, winken und dabei wohl checken wollen, dasses mir immer noch gut geht. Fühl mich schon fast wieder wie 'n kleines Kind von nen beiden behandelt, so wie bei den endlosen und immer gleichen Diskussionen, warum ich das jetzt machen will und ob ich mir das nich nochmal überlegen will. Mann kann ja auch anders helfen, Kohle oder Klamotten spenden oder so! Aber als ich gemeint hab, Kommt doch mit! In NDW machta ja nich mehr... da war Kay plötzlich ziemlich still! … Fuck, was nöl ich rum? Früher hat sich nie irgendeiner 'n Scheiß drum geschert, was ich mach und ob's mir gut geht...
Nachdem die Omma ihren Trolley noch hundert Mal an nen Sitzreihen verhakt hat, find ich endlich meinen Platz. Der daneben is auch frei und nich reserviert, also lass ich meinen Rucksack drauf fallen und mich dann daneben. Im Sitzen drückt mir Tina ganz schön in ne Kimme, viel mehr als beim Gehen, aber ich red mir ein, dasses Stevies phätter Schwanz is, der in meine Kimme drückt und werd auch gleich wieder geil...
Zum Glück fährt der Zug jetzt los, sonst würd ich vom Winken noch 'n Krampf im Arm kriegen. Und zum Glück rennen Kay und Stevie nich neben 'm Zug her, um mir noch 'n paar Sekunden länger winken zu können, das wär ja echt peinlich! ... Aber eigentlich auch ganz schön... Egal, ich hab 'n versprochen, dass ich in einem Stück wieder kommen werd und das werd ich auch!
Ich greif mal wieder in ne Innentaschen meiner Bomber und check bestimmt auch zum hundertsten Mal, dass alles an Bord is: Pass, Fahrkarte, Geldbeutel, Handy. Jo, alles da, wo's hin gehört! Schlüssel brauch ich nich, Kays Villa hat ja nen Daumenabdruck-Scanner an na Tür.
In jeder Vierer-Sitznische sitzt immer nur einer oder zwei. In nen Zügen, die in ne andre Richtung fahren, isses bestimmt viel voller, aber so kann ich meine neuen Rangers auf 'n Sitz gegenüber legen. Die sehen echt noch viel zu neu aus, Rangers müssen doch verranzt aussehen, so wie unsre Cowboystiefel! Aber wird schon noch. So langsam sollt ich mir ne Menge Sorgen machen, aber echt nich um meine Rangers...
Ich dös noch 'n bisschen vor mich hin, zu kucken gibt’s draußen eh nix und im Waggon auch nich. Dass wa über die Grenze kommen, check ich nur da dran, dass draußen 'n paar weiß-rote Fahnen schlaff im Wind hängen, aber 'n Grenzer oder auch 'n Schaffner hat sich noch nich blicken lassen. Jetzt sind's nur noch zwanzich Minuten bis Retzschepin oder wie das Kaff heißt, da muss ich umsteigen. Also, erstmal ne knappe Stunde auf 'm Bahnsteig auf 'n nächsten Zug warten.
Als ich aussteig, zieh ich die Fahrkarte aussa Jackentasche und schau mal wieder, auf welches Gleis ich muss. Gleis 4, okay! Jetzt bin ich auf... 3. Also muss ich meinen Rucksack nich quer durch 'n Bahnhof schleppen, das is doch schon mal was! Nur eben ne Stunde hier in na Kälte rum stehen. Wenn ich rauchen würd, hätt ich jetzt was zu tun, um mich abzulenken und nich schon wieder an Timo denken zu müssen... Fuck, Timo, du Arsch, ich hab dich echt geliebt! Nee, ich lieb dich immer noch, deshalb steh ich jetzt morgens um halb acht auf nem kalten Bahnsteig in Polen und wart auf 'n nächsten Zug, um von dir weg zu kommen. Um dich aus meinem Kopp zu kriegen! Aus meinem Herz... Aber ich weiß verdammt gut, dass ich dich da nich raus kriegen werd. Timo... Scheiße, heul ich etwa? Nee, ich bin 'n Kerl! Ich zieh in nen Krieg und will ne Menge Arschlöcher killen, da heul ich doch nich!